Hirse im Rasen bekämpfen

Hirse im Rasen bekämpfen? Freund, Feind oder unaufhaltsame Realität?

Wenn man im Frühling als Vogel auf die Schweiz blickt, dann sieht man vor allem eines: sattgrüne Fläche in Hülle und Fülle. Wie ein Flickenteppich überziehen üppige Wiesen die Eidgenossenschaft; Parkanlagen, Sportplätze und Gärten kommen ergänzend hinzu. Was angesichts der grünen Idylle schnell vergessen geht: Gerade für Privatpersonen stellt die grüne Pracht eine echte Herausforderung dar. Schliesslich gilt: Der Rasen will gepflegt sein. Und das wiederum erfordert viel Zeit, Mühe, Schweiss, Geld und Mittel, die wir eigentlich mit dem heutigen Wissenstand nicht mehr mit gutem Gewissen in unsere Natur schütten möchten. Haareraufend stehen Herr und Frau Schweizer auf vertrocknetem Grün, ärgern sich über die braunen Flecken, die allerorts auftauchen, und kommen gegen das wie verrückt spriessende Unkraut kaum mehr an. Erst versucht man noch tapfer, der Verrohung Einhalt zu gebieten. Irgendwann gibt man auf. Der Traum vom englischen Rasen – dahin. Der Feind (konkret: die Hirse) hat gesiegt. Aber ist das wirklich so? Ist die Natur wieder stärker oder können wir diese Stärke zu unseren Gunsten nutzen?

Die Hirse, unser Feind?

Viele von uns kennen das: Wir haben im Frühling im Angesicht unseres Schweisses vertikutiert, gesät und gedüngt, um den Rasen bestmöglich für den bevorstehenden Sommer zu wappnen. Auch dann, wenn die Temperaturen unablässig klettern und es immer heisser wird, lassen wir in unserer Bemühung nicht nach. Im Gegenteil, jetzt geben wir am Rasen Vollgas! Verlässlich wie ein Schweizer Uhrwerk wird gemäht, jedes Unkraut wird im Keim erstickt und die Sprinkleranlage läuft auf Hochtouren. In besonders sonnenverwöhnten Gärten ist sie schon ab April im Einsatz und tut – umweltfreundlich hin oder her – bis Oktober ihren Dienst. Damit der Rasen saftig bleibt und der Wuchs dicht ist, damit sich die grüne Pracht voll entfalten kann und wir dem Vorbild vom englischen Rasen so nahe wie möglich kommen, nehmen wir allerhand Mühe auf uns.

Klar, dass wir bei all dem Aufwand irgendwann Ferien brauchen.

Und danach? Das böse Erwachen. Wer für die Zeit seiner Abwesenheit keinen Rasensitter eingestellt hat, wird bei der Rückkehr von einem unliebsamen Komitee begrüsst: Setaria ssp., Digitaria ssp. oder Eleusine inidca, auch bekannt als Ungras, weitläufig bekannt als «die Hirse», ragt stolz zwischen den so sorgsam gehegten Halmen empor. Was wir über Wochen und Monate aufgepäppelt hatten – vernichtet.

Hirse
Kampf gegen Hirse

Der Kampf gegen die Hirse

Der Hirse wird ein aufdringliches Wesen nachgesagt. Sie setzt sich – skrupellos und unaufhaltsam und gegen unseren Willen – direkt im Boden fest. Im Kampf gegen den unliebsamen Gesellen greifen viele zur vermeintlich letzten Waffe: Sie rücken der Hirse mit giftigen Herbiziden zu Leibe. In mehreren Durchgängen über der befallenen Fläche verteilt, soll die Chemie der Hirse den Garaus machen. Das dieses Gift auch uns vergiftet, wird gekonnt schöngeredet. Abgesehen davon wird eine Tatsache weitgehend ignoriert: Im Kampf gegen die Natur gewinnt fast immer (jedenfalls auf lange Sicht) die Natur – oder eben die Hirse.

Ein nachhaltiger Lösungsansatz

Geschlagen geben müssen wir uns dennoch nicht. Mag sein, dass sich Herbizide als erfolglos erweisen. Doch auch hier gilt wie bei so vielen anderen Problemen: Es gibt nicht nur die eine Lösung. Und gerade im vorliegenden Fall ist Lösung Nummer zwei sogar wesentlich unkomplizierter, stressfreier und nachhaltiger.

Schön und gut, doch wie sieht diese geheimnisvolle Hirse-Lösung denn nun aus? Werfen wir zunächst einen Blick in südliche Gefilde. Vorzeigerasen, wie wir ihn anstreben, gibt es dort nicht. Derartige Rasenkunst ist angesichts der klimatischen Bedingungen und der Beschaffenheit des Bodens schlichtweg nicht umsetzbar. Je heisser es aufgrund des Klimawandels auch bei uns wird, so aufwändiger wird auch hierzulande die Rasenpflege. Wir können darüber hinwegsehen, indem wir am englischen Idealrasen festhalten und immer mehr Zeit, Mühe und Geld dafür investieren. Oder wir können die Perspektive ändern und die steigenden Temperaturen nicht länger als Bedrohung, sondern als gegeben betrachten. Wenn wir sie zur Grundlage unseres Handelns machen und nicht starr auf alte Ideale pochen, verliert der englische Superrasen mit einem Mal an Glanz. Warum nicht die Grünflächen mit einem neuen, hitzebeständigen Gras besiedeln, dem langanhaltende Trockenheit nichts anhaben kann, das vor Kraft nur so strotzt und das dank seiner Kompaktheit nur wenig Unkraut zulässt? Genauso wie die Hirse? Und voilà! Unser Mittel der Wahl zur Bekämpfung der Hirse ist eben genau sie: die Hirse höchstpersönlich. Wer die Hirse und ihr Wuchsverhalten in Trockenzeiten genauer betrachtet, stellt fest, dass genau der verhasste Feind zum besten Freund werden kann. Denn ganz so übel, wie ihr nachgesagt wird, ist sie gar nicht! Man muss nur wissen wie man mit ihr umzugehen hat.

Hirsenrasen

Sie sind neugierig geworden und möchten auch einen Rasen, der mit Hilfe seiner robusten Halme mehr Wasser speichert und in sattem, tiefem Grün erstrahlt? Dann vereinbaren Sie am besten heute noch einen Beratungstermin. Lassen Sie uns vor Ort eruieren, warum Ihr jetziger Rasen im Sommer schlapp macht. Finden wir gemeinsam eine nachhaltige Alternative!

Wikipedia: Hirsen