Blumenrasen statt vertrockneter Rasen

Die einen protzen mit ihren gigantischen Häusern; die anderen mit dem Auto davor. Wer aber wirklich etwas auf sich hält und noch dazu Ahnung hat von der Materie, der setzt woanders an: nämlich am Rasen. Exakt gleich hoch müssen die Halme sein, von sattem Grün und sichtlich gesund. Nach dem gestrengen Vorbild des englischen Rasens wird da akribisch gepflegt. Im Frühjahr steht Vertikutieren auf der Agenda; auch die neue Aussaat ist Teil des Pflichtprogramms. Im Ringen um den perfekten Rasen wird bis zum Herbst hin dann fleissig gemäht, gedüngt und vor allem: gewässert. Die Hälmchen am Rand der Rasenfläche wollen per Hand zurückgeschnitten, unliebsame Unkräuter mit äusserst schädlichen, dennoch erhältlichen Herbiziden vernichtet sein.

Rasen vs. Blumenwiese

Doch so sehr sich der Hobbygärtner bemüht, so tief er in die Trickkiste greift und so neidisch er auf die englischen Gärten lugt: Die Challenge ist gewaltig und aufgrund der Klimaveränderung schier nicht mehr zu gewinnen. Gerade die langen Trockenphasen im Frühling und die Gluthitze des Sommers machen dem Rasenfreund das Leben schwer – und die Halme gelb. Wo Perfektion gewünscht ist, zeigt sich dann ein Bild des Grauens: dürr, matt und trostlos und mit Unkraut versehen. Wer sich diesen Anblick ersparen mag – oder wer mit der Pflege seines weitflächigen Rasens schlichtweg überfordert ist, der sucht beim Fachmann Rat. Möchten Sie erfahren, wie Sie den Frust in Freude wandeln und ein grünes Dorado für Bienen, Hummeln und sich selber schaffen? Dann seien Sie unser Gast und lesen Sie weiter.

Pflegeleicht und kostengünstig

Beim Rasen ist es wie beim Essen: Man setzt auf Bewährtes und hinterfragt nicht gross. Der Rasen vor Ihrem Haus mag über die Jahre und Jahrzehnte hin brav gewachsen sein, er sieht halbwegs gleichmässig aus und erfüllt seinen Zweck? Scheint doch alles in Ordnung zu sein. Wer jedoch im August durchs Quartier spaziert und genauer hinsieht, wird merken: Rasen ist eben doch nicht gleich Rasen. So machen sich vielleicht auch bei Ihnen Unkraut und Ungräser breit, an den trockenen Stellen kommt braune Erde zum Vorschein und von sattem Grün ist bei Ihnen womöglich keine Spur. Gemäht wird trotzdem fleissig. Wenigstens die Länge will man im Griff behalten. Ehrlicherweise muss man auch hinzufügen, dass das Unkraut im satten Grün kräftig wächst. Und solange die Gemeinde kein Bewässerungsverbot ausspricht, wird auch an der Sprinkleranlage nicht gespart. Ob die rettenden Tröpfchen aber auch alle Halme erreichen? Langer Rede kurzer Sinn: Wer seinen Rasen in perfektem Zustand halten möchte, braucht einen langen Atem – und fachmännische Hilfe. Selbst wer viel Zeit, Schweiss und finanzielle Mittel aufwendet und wöchentlich etliche Stunden für die Rasenpflege einplant, wird an seine Grenzen stossen.

Gut, es gibt ja noch Heinzelmännchen wie Rasenmähroboter, der kann schon hilfreich sein. Dass er aber nicht so genau arbeitet wie gewünscht und dabei auch noch sämtliche Insekten und Kleintiere enthauptet, sogar schon Igel Füsse und Nasen abgeschnitten hat, blenden wir für den perfekten Rasen aus.

Was also ist die Alternative? Von grauen Beton- und Kiesflächen raten wir ab. Sie sind nicht nur das Gegenteil von gemütlich, sondern werden in der Sommerhitze auch unerträglich heiss. Dann alles umackern und zum Nutzgarten erheben? Salat anbauen, Dill und Radieschen? Auch dabei ist Vorsicht geboten, kommt der Nutzgarten doch ebenfalls mit allerhand Aufwand daher und ist auch nicht überall gewünscht. Die gute Nachricht: Wie so oft im Leben gibt es auch hier nicht nur schwarz, pardon: grün oder weiss (respektive grau). Wir setzen auf BUNT und plädieren für die Blumenwiese bzw. den Blumenrasen. Beide sehen zauberhaft aus, hauchen Ihrem Garten Leben ein – und schonen das Portemonnaie.

Löwenzahn
Rasen vs. Blumenrasen

Blumenrasen

Das Wichtigste zuerst: Es gibt die Blumenwiese – und es gibt den Blumenrasen. Letzterer ist niedrig wachsend, sehr pflegeleicht und daher die perfekte Alternative für all jene, die den ausgedienten Rasen ersetzen wollen, aber gleichzeitig die hohe, üppige Blumenwiese scheuen. Steht eine Geburtstagsparty im Grünen an oder möchten die Kleinen ausgelassen im Freien toben, wird der Blumenrasen kurzerhand abgemäht. Wenn man nicht öfter als achtmal pro Jahr zum Rasenmäher greift, ist das überhaupt kein Problem. Lässt man den Blumenrasen hingegen gedeihen, verschafft man sich Ruhe vor lästigen Gästen bei Tisch: Mit den bis zu 30 verschiedenen Blumenarten auf dem Blumenrasen sind Biene, Hummel und Co. derart beschäftigt, dass sie einen beim Essen auf der Terrasse nicht weiter zur Last fallen.

Blumenwiese

Hand aufs Herz: Wer träumt nicht von einem Meer aus Bunt, von hohen, sich im Sommerwind wiegenden Pflanzen und grell-leuchtenden Blüten? Eine hochgewachsene Blumenwiese ist nicht nur wunderschön; sie punktet auch in Sachen Biodiversität. Sich permanent verändernd, ist die Blütenpracht ein wahres Paradies für Waldbienen, Heuschrecken und Schmetterlinge. Sie alle finden hier ein Zuhause. Und auch für uns Zweibeiner hält die Blumenwiese einen grossen Trumpf bereit: Nachdem das herrlich blühende Fleckchen Garten nur zweimal im Jahr gemäht werden muss, ist der damit einhergehende Arbeitsaufwand absolut überschaubar. Kleiner Wermutstropfen: Im Sommer sollte man die Blumenwiese besser nicht betreten. Als Vorschlag zur Güte empfehlen wir, nur einen Teil des Gartens als Blumenwiese vorzusehen. Die restlichen Bereiche, auf denen gespielt, gepicknickt und gefeiert werden soll, könnte man zum Blumenrasen machen.

Was gilt es zu beachten?

Die erste wichtige Frage: Welcher Teil des Gartens ist für den niedrig wachsenden Blumenrasen vorgesehen, und wo sollen sich die hochwachsenden Blumen so richtig austoben? Sobald die Bereiche für Blumenrasen bzw. Blumenwiese abgesteckt sind, kann es losgehen. Jetzt wird ausgesät! Damit es auch klappt mit der Blumenpracht, entscheidet man sich am besten für regionales Saatgut. Auch den Zeitpunkt der Aussaat und die Verhältnisse vor Ort (Schatten/Licht, Bodenqualität etc.) gilt es sorgfältig einzuplanen.

Raupe

Einjährig vs. Mehrjährig

Was es mit einjährigen und mehrjährigen Mischungen auf sich hat, ist grundsätzlich schnell erklärt. Eine einjährige Blumenmischung wird gesät und sobald sie nach kurzer Zeit gewachsen ist, erfreut man sich die ganze Saison am kunterbunten Blumentraum. Zu Beginn der nächsten Saison muss diese wieder neu angesät werden. Bei einer mehrjährigen Mischung entfällt die zwar die jährlich wiederkehrende Neuansaat, dafür bedarf diese Mischung im ersten Jahr etwas intensivere Pflege. Wer nachhaltigen Erfolg wünscht, benötigt hierfür den Fachmann. Diverse Kräuter sind stärker als Blumen und wachsen anfänglich schneller. Damit kein Ungleichgewicht entsteht, schneidet der Gärtner im ersten Jahr mehrmalig ausschliesslich die «stärkeren» Kräuter heraus, damit die Blumen ausreichend Platz und Licht zum Gedeihen haben. Sobald sich die Blumensaat im ersten Jahr zaghaft entfaltet hat, darf man sich ab dem zweiten Jahr auf ein ebenso artenreiches wie farbenfrohes Blumenmeer freuen. Wer sich einen Experten zu Rate zieht, hat den Fünfer und das Weggli! Der Fachmann sät geschickt und ausgeklügelt an. Somit erfreut man sich im ersten Jahr schon an kunterbunten Blumenmeer und eine mehrjährige Blumenwiese ist dennoch gewährleistet.

Rasen vs. Blumenwiese

Ihr persönlicher Blütentraum

Was gibt’s da gross zu planen?, mag manch einer denken – und schüttet grosszügig eine Blumenmischung über dem trostlosen Rasen aus. Man muss kein Prophet sein, um vorwegzunehmen, dass das so kaum gelingen mag. Wie es richtig geht, verraten wir Ihnen gern im persönlichen Gespräch. Je nach Ausgangslage und Zielvorstellung gibt es verschiedenste Möglichkeiten. Welche konkret für Sie und Ihren Blumenrasen bzw. Ihre Blumenwiese in Frage kommt, das finden wir gemeinsam heraus. Vereinbaren Sie am besten heute noch einen Beratungstermin, damit wir vor Ort die Voraussetzungen prüfen – und Ihren Traum vom Blumenmeer in die Tat umsetzen.

Wikipedia: Blumenwiese